Leben und arbeiten im Wohnmobil – Reisebericht September 2015

Wohnmobil mit ausgefahrener Markise
Den vierten Monat leben und arbeiten in unserem Simon beenden wir in Spanien
Wohnmobil mit ausgefahrener Markise
Den vierten Monat leben und arbeiten in unserem Simon beenden wir in Spanien

Unser vierter Monat leben und arbeiten unterwegs haben wir wieder einmal mit anderen Dingen verbracht als wir eigentlich ursprünglich gedacht haben. Vor allem auch mit mehr Reparaturen an unserem Simon, als geplant gewesen sind. Das scheint bei uns zum Programm zu werden. Aber letztendlich haben wir uns dann doch auf unseren Weg nach Spanien gemacht, um im Warmen zu überwintern.

 Unsere Reisen im September

01.-08.09.2015, Dienstag-Dienstag, Zwickau: Die erste Woche im September haben wir so angefangen, wie wir die letzte Woche im August beendet haben: mit den letzten Arbeiten an unserem Simon bevor es auf unsere erste große und lange Reise zum Überwintern nach Spanien geht. Dabei haben wir nicht nur neue, alte Fahrräder organisiert (mein lieber Dank an die Schwiegereltern!), sondern haben jetzt auch einen Aufkleber. Damit jeder weiß, was wir machen.
09.-11.09.2015, Mittwoch-Freitag, Leipzig und Merseburg: Was wir neben den Arbeiten an Simon noch erledigt haben, diesen Monat, ist Sebastians altes Büro in Leipzig. Wieder etwas aus unserem „alten Leben“, das wir losgelassen haben. Und bei aller Wehmut, ist dies ein logischer und wichtiger Schritt gewesen, der befreit.
11.-13-09-2015, Freitag-Sonntag, Zwickau: Die heiße Phase der letzten Tage unserer Abreisevorbereitungen. Nicht nur einmal stellen wir uns die Frage: Haben wir alles? Fehlt und brauchen wir noch etwas? Haben wir an alles gedacht?

Sicherlich haben wir auf dieser ersten großen Überwinterungsreise mehr dabei als wir eigentlich benötigen. Aber getreu unserem Motto, regelmäßig auszumisten, werden wir einfach bei unserer Wiederkehr im Frühling konsequent das aus unserem Simon entfernen, was wir nicht gebraucht haben. (Für alle, die es interessiert, werden wir noch eine Inventarliste zusammen stellen.)

Ein beleuchtetes Wohnmobil bei Nacht
Auf dem Stellplatz in Leipzig fühlen wir uns Tag und Nacht wohl.
13.-14.09.2015, Sonntag-Montag, Leipzig: Ein letzter Besuch in Leipzig und auf unserem Stamm-Stellplatz im Dölitzer Holz um uns von allen Freunden zu verabschieden – zumindest für dieses Jahr und diesen Winter. Irgendwie fahren wir ja doch auch mit einem ein ganz kleines bisschen weinenden Auge. Denn ein halbes Jahr weg sein ist doch etwas anderes als nur in eine andere Stadt in Deutschland zu ziehen. Irgendwie…
14.-15.09.2015,  Zwickau: Nach einer letzten Nacht im eigenen Bett (wobei ja auch das Bett in Simon unser eigenes ist…) und einem letzten geschäftlichen Termin ging unsere Reise zum Überwintern nach Spanien los. Erstes Zwischenziel: Bielefeld und Detmold um unseren Simon einem letzten Check unterziehen zu lassen und den im Februar anstehenden TÜV noch eben schnell zu erledigen.
15.-16.09.2015, Dienstag-Mittwoch morgen, Bielefeld: diese Nacht haben wir unseren Simon auf dem Hof eines Freundes geparkt und bei diesem im Gästezimmer geschlafen. Das Schönste an diesem leben und arbeiten unterwegs ist, dass wir unsere Freunde, die nicht in Leipzig leben, viel häufiger sehen. Denn es ist dann nicht mit der Frage „Wo können wir dann wohl schlafen und stören wir jemanden?“ verbunden, sondern ein Parkplatz reicht uns.
Ein Wohnmobil mit Fahrrädern hinten drauf in einer TÜV-Halle
Mit der richtigen Vorbereitung besteht auch ein 20 Jahre altes Wohnmobil den TÜV
16.-17.09.2015, Mittwoch-Donnerstag, Detmold: eigentlich wollten wir am Mittwoch morgen nur „mal eben schnell“ mit unserem Mechaniker-Freund Heinz beim TÜV vorbei fahren und danach gemütlich frühstücken. Doch das erste, was der Prüfer sehen wollte, war die Gasflaschen bzw. das Ventil. Und als er dort gesehen hat, dass die Schläuche mehr als 10 Jahre alt sind, hat er gar nicht erst weiter geprüft und uns mit dem Auftrag neue Schläuche und ein neues Ventil zu kaufen, wieder weg geschickt. Nach dem gemeinsamen Frühstück in unserem Simon und Ausblick ins Grüne, haben wir dann beim nahe gelegenen „Wohnwagen Ullrich“ nach einer super Beratung zum Thema Gasgrill am Wohnmobil einen neuen Schlauch und ein Ventil gekauft und dieses eingebaut. Danach gab es am nächsten Tag – nach einer ziemlich windigen Übernachtung in einem Detmolder Industriegebiet (merke: ein freier Platz ist bei starkem Wind im Wohnmobil nicht so optimal!) – ohne weitere Probleme TÜV und AU für unseren Simon. Allerdings hatten wir beim Warten auch unser „Scheckheft“ durchgesehen und festgestellt, dass der Zahnriemen doch dringend mal gemacht werden sollte. Also haben wir beschlossen, dass wir noch bis zum Wochenende in der Ecke Detmold/Bielefeld bleiben, weil wir bei Heinz am Samstag in die Werkstatt können, um den Zahnriemen zu wechseln. Und gleich auch noch den Keilriemen und den Ölfilter und überhaupt. Alles, damit Heinz uns mit einem ruhigen Gewissen nach Spanien fahren lassen kann, der Gute! (Vermutlich hat er das zwischendurch bereut! Aber davon später mehr.)

17.-18.09.2015, Donnerstag-Freitag, Bielefeld: Den weiteren Donnerstag Nachmittag und Abend sowie Freitag Vormittag haben wir dann arbeitend bei unserem Bielefelder Freund in bzw. vor seiner Halle und seinem Haus verbracht – dieses Mal mit Übernachtung in unserem Simon auf seinem Hof stehend. Es schläft sich einfach so gemütlich in ihm 🙂

Ein Wohnmobil auf einer Hebebühne
Eigentlich wollten die Jungs nur mal eben den Keilriemen wechseln…
18.-21.09.2015, Freitag-Montag, Detmold: Freitag nachmittag und die Nacht haben wir am Herrmansdenkmal in Detmold verbracht um am Samstag direkt zur Werkstatt zu fahren und den Zahn- und Keilriemen zu wechseln. Von dort hatte uns abends Heinz abgeholt, um gemeinsam was essen zu gehen. Als wir nach einem gemütlichen Abend dann wieder an unserem Simon angekommen waren, hatte ich noch (mehr scherzhaft) gesagt: „Schau mal, kommt das Wasser auf dem Boden aus unserem Simon?“ Beide Männer hatten das abgewunken. Nun und was soll ich Euch sagen? In der Werkstatt angekommen, ist so ziemlich als erstes der Kühler geplatzt und unser Simon hat sein Kühlwasser in der Werkstatt verteilt. Wie gut, dass ich überall arbeiten kann und mich schon auf einen langen Abend/Nacht eingerichtet hatte! Das ist es dann auch geworden. Aber glücklicherweise war dann am Ende alles wieder gut. Die ganze ausführliche Geschichte rund um die Pannen dabei kannst du übrigens in Sebastians Artikel nachlesen.

Letztendlich haben wir dann noch einen entspannten Sonntag mit Heinz in Detmold verbracht – inklusive waschen von Simon und unserer eigenen Wäsche. Und nach einer – dieses Mal windstilleren und dadurch wirklich entspannten Nacht in dem uns schon bekannten Industriegebiet – sind wir nach einem allerletzten Abstecher in die Werkstatt Würtz zum Wechseln der Birne unseres rechten Rücklichtes, tatsächlich Richtung Spanien aufgebrochen. Wir sind von allen mit einem herzlichen „Ihr sied wirklich nett, aber wäre schön, wenn ihr nicht sobald wieder kommen könntet“ verabschiedet worden 😀 Ja, in der Tat geht uns das genau so! Wir kommen gerne im Frühjahr wieder – dann aber nur zum Besuch und nicht zu irgendeiner kleinen Reparatur, die sich dann in eine abendfüllende Katastrophe ausweitet!

Ein Landesschild von Spanien
Wir haben es tatsächlich geschafft und uns auf den Weg nach Spanien gemacht!
21.-22.09.2015, Montag-Dienstag, auf dem Weg Richtung Spanien: Irgendwie fühlt es sich noch etwas unwirklich an und wir können es selber kaum glauben, aber wir sind tatsächlich auf dem Weg nach Spanien! Unser erster Halt führt uns auf den Wohnmobilstellplatz Am Alten Bahnhof in Pronsfeld. Dort werden wir mit buntem Herbstwetter verabschiedet und überqueren nach einem letzten Abstecher zu Hornbach und Fritz Berger (noch einmal die Gasflasche auffüllen und letzte Ersatzteile kaufen) die Grenze nach Luxemburg und nicht viel später auch die nach Frankreich.

23.09.2015, Mittwoch, auf dem Weg Richtung Spanien, Frankreich: Unsere erste Nacht in Frankreich verbringen wir nach knapp 300km auf einem kleinen öffentlichen Stellplatz in einem süßen kleinen Ort Mairie de Bulgnéville nahe der Autobahn.

Ein kleiner aber feiner Stellplatz in Frankreich
Ein kleiner aber feiner Stellplatz in Frankreich

Nachdem wir durch die Reparaturen länger als geplant in Deutschland geblieben sind, möchte vor allem Sebastian gerne Kilometer gut machen. Und so wird aus unserem Plan immer nur ca. 250 km am Tag zu fahren der, möglichst schnell in Spanien anzukommen. Wobei es sich auf den mautpflichtigen Straßen in Frankreich auch wirklich toll fahren lässt! Nach einem wirklich amüsanten Tankstopp an dem Truckstop in Macon (war ja klar, dass wir auf der Autobahn die einzige Tankstelle erwischen, die aufgrund von Bauarbeiten gerade aktuell nur Kartenzahlung akzeptiert, aber selbstverständlich keine unserer Karten! Also sind wir die nächste Abfahrt abgefahren und haben dort die erste Tankstelle genommen. Merke: In einem fremden Land besser nicht bis zum letzten Tropfen Benzin fahren, sondern früher tanken.), bei dem wir gelernt haben, dass man sich auch mit Händen und Füßen freundlich verständigen kann (wir sprechen so gut wie kein Wort französisch und die Damen an dem Truckstop kein Wort Englisch oder Deutsch), haben wir dann wieder die Freuden unseres Garmins zu spüren bekommen. Ich bin wirklich froh, dass Sebastian mittlerweile sehr versiert mit unserem Simon ist. Ich hätte mich im Leben nicht die engen Gassen entlang getraut.

Eine enge Gasse mit einem Platz am Ende
Ja, doch, tatsächlich. Das ist die Zufahrt zum Stellplatz in Comps!

24.09.2015, Donnerstag, auf dem Weg Richtung Spanien, Frankreich: Die Anfahrt war nun etwas abenteuerlich (wozu hat Navigon eine LKW-Navigation, wenn sie einen durch 2,50 m hohe Brücken schickt???), aber der von der Gendarmerie betriebene Stellplatz in Comps, den wir nach ca. 600 km erreichen, ist wirklich bezaubernd.

 Ein Wohnmobil zwischen Bäumen im Hintergrund ein Fluss
Dafür entschädigt der baumbestandene Platz mit Blick auf den Fluss die Anfahrt.

Wenn wir nicht ein Ziel im Blick hätten, wären wir bestimmt auch noch länger geblieben. Aber so haben wir uns wieder auf den Weg gemacht und nach weiteren 250 km die Grenze nach Spanien passiert. Unser erstes Ziel in Spanien ist Girona, da wir von dort am 2.10. nach Mallorca fliegen werden. Unser erster spanischer Stellplatz ist dementsprechend in der Nähe und nach nur noch 60 km erreicht. Der Area Camper Park Massis del Montgri empfängt uns mit kaum Schatten und 29 Grad. Nachdem wir mit Pullis in Frankreich los gefahren waren, eine für uns hoch willkommene Abwechslung! Nur Fahrrad fahren zum nahe gelegenen Berg mit Burg dazu können wir uns nicht durchringen.

Ein Stellplatz vor einem blauen Himmel
Auf dem Stellplatz in Palamós fühlen wir uns sehr wohl.
25.-30.09.2015, Freitag-Donnerstag, Palamòs, Spanien: Nach einer doch sehr unruhigen Nacht (irgendwelche schussähnlichen Geräusche haben in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen sämtliche Hunde der Nachbarschaft zum Bellen animiert und uns dadurch immer wieder aufgeweckt – später hat uns jemand erzählt, das wären so etwas wie Schreckschusspistolen für die Weinberge) haben wir uns entschlossen, den Stellplatz zu wechseln und sind ein Stückchen weiter an die Küste nach Palamós auf den Stellplatz EmpordArea gefahren. Eine sehr gute Wahl, wie wir schnell fest stellen. Nicht nur, dass wir dort von einer Katze adoptiert werden, auch das Internet ist schnell genug, um ordentlich arbeiten zu können. Und mit dem Supermarkt gleich die Straße herunter und dem Meer nicht viel weiter weg haben wir alles, was das Herz begehrt!
Eine Katze kuschelt mit einer Kissen-Katze in einem Wohnmobil
Was braucht es mehr zum Glücklich sein als Sonne und eine Katze im Wohnmobil 🙂

Unser Fazit für September

Unser September hat mit einem zwar verregneten, aber sehr gemütlichen Geburtstag geendet und wir freuen uns schon auf alle kommenden Monate in unserem Simon.
Wenn das Leben dir Zitronen schenkt, frag nach Salz und Tequila 🙂
Hast Du Fragen, Anregungen oder sonst eine Anmerkung für uns? 
Dann hinein damit in die Kommentare!
Wir freuen uns über alles, was du uns zu sagen hast. 🙂
Dir hat der Beitrag gefallen? Hilf Freunden und teile ihn doch bitte!
Über Steffi 80 Artikel
Ich bin Stefanie und reise mit meinem Mann als Digitale Nomaden um die Welt. Auf unserem Blog schreibe ich hauptsächlich über die Gedanken und Vorbereitungen auf dem Weg zum Start unserer Reise ebenso wie die Aufgaben, die sich uns unterwegs stellen.

2 Trackbacks / Pingbacks

  1. Leben und arbeiten im Wohnmobil - Reisebericht für August 15
  2. Leben und arbeiten im Wohnmobil im Oktober 2015

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.