Die Macht des Impressums

Einfache Tipps um mehr aus dem Impressum herauszuholen.

Die Macht des Impressums
Die Macht des Impressums

Fast jede Webseite in Deutschland hat es – das Impressum. Jede werbliche und geschäftsmäßige Webseite in Deutschland muss diese Anbieterkennzeichnung besitzen. Sobald du in deinem Blog Werbung oder Affiliate Links oder irgend etwas womit du Geld verdienen willst eingebunden hast, gilt es auch für diesen. Im §5 des Telemediengesetzes heißt es:

Diensteanbieter haben für geschäftsmäßige, in der Regel gegen Entgelt angebotene Telemedien folgende Informationen leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar zu halten…

Auf Deutsch: Ein Impressum muss vorhanden sein und es muss immer erreichbar sein. Es wird daher auf jeder Seite artig verlinkt. So ein Impressum erhält dadurch eine ganze Menge Linkpower. Und dort bleibt sie ungenutzt. Das muss nicht sein.

Das Impressum ist außerdem eine oft besuchte Webseite. Schafft es doch durchaus Vertrauen bei den Besuchern. Schaut mal in eure Statistiken, wie oft es aufgerufen wird. Warum sollte man das nicht nutzen? Beispielsweise um die Besucher auf wichtige Seiten aufmerksam zu machen oder auch die Seiten durch interne Links bei Google weiter nach vorn zu bringen?

Jedes Impressum sollte einen kurzen Text enthalten, der wichtige Themenbereiche oder Unterseiten der gesamten Webseite aufzeigt und auch verlinkt.

 

Welche Seiten verlinken?

Das ist eine Frage, die sich viele Leser nun stellen. Eine sehr gute Frage. Betrachten wir es aus der betriebswirtschaftlichen Sicht. Welche Seiten sind denn für dein Unternehmen die wichtigsten? Wo entsteht der meiste Umsatz oder noch besser der beste Deckungsbeitrag? Das sind genau die Seiten, die du verlinken solltest. Bei einem Blog sind es wichtige Kategorien und vielleicht auch einzelne Beiträge. In einem Onlineshop mit vielen tausend Produkten sind das sicherlich eher Kategorieseiten als einzelne Produktseiten. Auf einer Unternehmenspräsentation sind es die einzelnen Dienstleistungen. Die Liste lässt sich noch weiter führen, aber du siehst, worauf ich hinaus will, oder?

Abmahnrisiko Impressum

Da fehlerhafte Impressen oft abgemahnt werden, habe ich mir die Frage gestellt: Darf ich eigentlich so etwas ins Impressum schreiben oder gehe ich damit wieder ein Risiko ein? Unser Anwalt, Peter Hense, meint dazu:

Natürlich kann man ins Impressum alles mögliche reinschreiben. Ich kann auch ein kleines „Google Places“ anlegen, mit vielen nützlichen Infos. Wir haben aber immer dafür plädiert, dass Impressen auf noindex gesetzt werden. Für den Fall, dass sich eine Änderung der Rechtslage ergibt, entkommt man so den Leuten, die einfach Fehler googlen. Das gilt auch für AGB und Datenschutzerklärung. Reine Haftungsvermeidung.

Sehr spannende Perspektive auf das Thema. Also das Impressum auf noindex setzen, um das Haftungsrisiko zu verringern. Aber nützen dann die Links aus dem Impressum, die ich weiter oben empfehle, noch etwas?

Ja, klar. Sie nützen den Menschen. Die klicken gern auf ein Impressum, um sich ein Bild zu machen, mit wem sie es gerade zu tun haben. Dieses noindex sagt übrigens Google, dass diese Seite nicht in den Index aufgenommen werden darf.

Impressum als Trust-Element

Das Impressum kann deinen Besuchern helfen, Vertrauen zu deinem Unternehmen aufzubauen. Die Ergänzung zu meiner oben genannten Empfehlung lautet also: Verlinke auch Seiten, die Vertrauen in dein Unternehmen aufbauen. Die Vorstellung deines Unternehmens/ deiner Webseite, vielleicht sogar ein Leitbild, das Team, sofern vorhanden und was andere sagen, sind solche Informationen. In einem Blog ist es eher die „Über“ Seite.

Und die Linkpower?

Die existiert auch, wenn das Impressum nicht indexiert wird. Es spricht also nichts dagegen, meiner Empfehlung und der von Peter Hense zu folgen. Matt Cutts, der Sprecher des Webspamteams von Google, hat in einem Interview einmal gesagt, dass Seiten, die das noindex Tag enthalten, Pagerank aufbauen und abgeben können. Das Interview stammt aus 2007. Es kann sein, dass Google das mittlerweile anders handelt.

Meine Empfehlung:

Reichere dein Impressum durch einen Text mit den wichtigsten Informationen über deinen Blog oder dein Unternehmen  an. Verlinke  daraus auf wirtschaftlich wichtige Seiten und auf Seiten, die Vertrauen bei deinen Besuchern aufbauen.

Setze die Seite ruhig auf noindex, um es Abmahnern schwerer zu machen, dein Impressum nur durch googeln zu finden. Und passe dein Impressum der aktuellen Rechtsprechung an. Achte  darauf, dass du eine weitere Seite mit Informationen über dein Unternehmen hast, wie zum Beispiel eine Kontaktseite. Sonst findet Google keine Informationen, wenn jemand zum Beispiel nach deiner Adresse, Rufnummer oder den Öffnungszeiten sucht, falls du solche Informationen hast. Bei einem Blog ist das natürlich nicht sinnvoll. Der hat ja immer offen.

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Über Sebastian 38 Artikel
Ich bin Sebastian. Ich bin Geschäftsführer und Gesellschafter einer Online-Marketing-Agentur aus Deutschland. Seit 2015 reise ich mit meiner Frau um die Welt und verdiene mein Geld von unterwegs. Hier schreibe ich darüber, wie ich mein Unternehmen mit Mitarbeitern so strukturiere, dass ich es aus jedem Land der Welt führen kann. Reiseberichte von mir findest du hier ebenfalls.

7 Kommentare

  1. Moin Sebastian,
    prima Anregung das Impressum nicht zu vernachlässigen. Tatsächlich geht es mir auch so, wenn ich auf Seiten neu komme das ich u.a. einen Blick dorthin werfe. Mich interessiert es einfach wer „wirklich“ dahinter steckt. Ist es „schnödes SEO Projekt“ einer Agentur oder eben tatsächlich ein privater Blog etc. Bis dato hatte ich gedanklich bei meiner Seite an der ich gerade arbeite auch mehr die „About“ Seite im Blick, um gerade auf dieser Zielgruppen relevant zu kommunizieren etc. Jetzt werde ich die Impressum Seite mal zusätzlich auf den Schirm nehmen. Gibt viel zu tun 😉
    VG Arne

  2. Hey, wirklich interessante Ansicht hier 🙂 Nur irgendwie fühle ich mich nicht wohl in das Impressum einen Text zu schreiben, schließlich habe ich 99,5% des Traffics auf anderen Seiten…

  3. Hi Sebastian. Gerade in der FB Gruppe Deinen Post gesehen. Sag mal, hast du dann aber aus bestimmten Gründen deine anderen Seiten (natürlich nofollow) nicht verlinkt? Willst du Ausstiege vermeiden oder welche Grund hat das? Ich meine deine Social Media Profile. Gruß aus Köln Jörg

  4. Gewinne manchmal den Eindruck, dass es ohne Anwalt gar nicht mehr möglich ist einen Blog zu führen. Was es an gesetzlichen Neuerungen in den letzten Jahren gab, hängt die Hürde für einen Neueinstieg ziemlich weit nach oben. Außerdem muss ich automatisch eine Rechtsschutzversicherung abschließen.

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