Wir grillen gern und oft, vor allem wenn wir mit unserem Wohnmobil auf einem Stellplatz stehen. Seit 2 Wochen habe ich mir überlegt, endlich einmal Pulled Pork auf unserem Gas-Grill zu machen. Bisher habe ich mich nicht daran versucht, da ich immer dachte, man benötigt einen Smoker dazu. Es ging aber wunderbar auf unserem kleinen Weber.
Was ist Pulled Pork?
Man nehme ein Stück Fleisch vom Schwein. Schulter oder Nacken eignen sich besonders gut, da sie einiges Fett enthalten, welches dafür sorgt, dass das Fleisch nach dem garen schön saftig ist. Danach mariniert man es mit einer Trockenmarinade – dem Rub – und packt es bei 100 bis 110 Grad für ca. 12 bis 16 Stunden auf den Grill. Danach ist das Fleisch so zart, dass es fast von alleine auseinanderfällt. Mit zwei Gabeln pullt man es schließlich entzwei, das Schwein. Daher der Name Pulled Pork.
Die Vorbereitung
Ich wollte eigentlich zum örtlichen Butcher und ein Stück Schwein kaufen. Als wir vorher bei Lidl die Brötchen und andere Sachen einkauften lag direkt in der ersten Kühltruhe ein Stück Schweinenacken. Ich dachte mir: „kaufe ich erstmal den, der ist nicht so teuer, wenn was schiefgeht, ärgere ich mich nicht so“. Gesagt, getan, das Fleisch wanderte in den Einkaufswagen.
Im Wohnmobil angekommen habe ich es zuerst mit Küchenpapier trocken getupft. Danach habe ich es ganz dünn mit Senf bestrichen und mit Magic Dust gerubbt. Das ist eine Gewürzmischung die als Trockenmarinade auf das Fleisch kommt. Ich habe die Gewürze ordentlich ins Fleisch einmassiert. Die Mischung besteht aus Meersalz, Rohrzucker, Paprikapulver, Knoblauch, Chilipulver, Kreuzkümmel, Senfpulver, schwarzem Pfeffer und Cayennepfeffer. Ich war faul und habe sie bei Amazon bestellt, du kannst sie aber auch selber machen. Wenn du Interesse hast, hinterlasse einen Kommentar, dann veröffentliche ich das Rezept hier. Als nächstes habe ich das Fleisch in Folie eingewickelt und es für 12 Stunden in den Kühlschrank gepackt.
Pulled Pork auf dem Weber Q120 Gas-Grill
Ich habe mir den Wecker auf morgens 6:30 Uhr gestellt. Grill angemacht, von IKEA hatte ich einen Topfuntersetzer, eine Schale und ein Rost gekauft. Damit ist indirektes Grillen möglich. Das Schwein liegt nicht direkt über dem Feuer. Bis die Temperatur stimmte und alles passte, war es 7 Uhr. Durch die Schale mit dem Grillrost bleibt der Deckel etwas offen. Dadurch und durch das Wasser in der Schale konnte ich die Temperatur immer um die 110 Grad halten. Das Thermometer im Deckel vom Grill zeigte dabei immer so 130 bis 140 Grad an. Kurz nach 7 habe ich mich noch einmal ins Bett gelegt und bin dann gegen 9 wieder raus um nach dem Fleisch zu schauen. Das Wasser aus der Schale war vollständig verdampft und die Temperatur auf 150 Grad hoch. Man sollte also alle 60-90 Minuten nach dem Wasser schauen.
Jede Stunde habe ich nach dem Fleisch gesehen, den Deckel nur ganz kurz und wenig geöffnet und geschaut, ob noch genug Wasser in der Schale ist. Die Temperatur kletterte langsam Richtung 60 Grad und blieb dort für gut 2 Stunden stehen. Im Internet hatte ich gelesen, dass Anfänger an dieser Stelle nervös werden und die Temperatur höherstellen. Ich war ordentlich nervös, habe die Temperatur allerdings so gelassen. Nach gut zwei Stunden ging sie auch weiter hoch. Bei 75 Grad habe ich dann das Fleisch einmal gemoppt. Ich habe etwas mit Wasser verdünnte BBQ Sauce auf das Schwein gepinselt. Das sah schon ziemlich lecker aus.
Bei ca. 80 Grad, es war mittlerweile 19 Uhr, stagnierte die Temperatur erneut. Auch darauf war ich vorbereitet. Ich war nun nicht mehr nervös, dafür waren wir mittlerweile alle ziemlich hungrig. Gegen 21 Uhr hatten wir dann 90 Grad erreich. Eigentlich wollte ich bis 93 oder sogar 95 Grad weitermachen, aber das hätte sicherlich bis 23 oder 24 Uhr gedauert. Das Fleisch habe ich in Alufolie eingewickelt und dann mit zwei Decken umwickelt, damit es die Temperatur hält und die Säfte sich schön im Fleisch verteilen können. Nach einer halben Stunde hing uns allen der Magen in den Kniekehlen und wir wollten endlich essen.
Pulled Pork Burger
Nach der Ruhezeit habe ich das Fleisch gepullt, es ist fast von allein auseinandergefallen. Nachmittags hatte ich noch einen schnellen Cole Slaw gemacht. Und so einfach haben wir einen Pulled Pork Burger gemacht:
- Brötchen aufschneiden
- etwas Cole Slaw drauf
- Pulled Pork darauf
- BBQ Sauße on Top
Fazit: Auch beim Camping muss man auf Pulled Pork nicht verzichten. Selbst auf dem kleinsten Weber Grill, den wir haben, gelingt es ohne Probleme. Ideen für das nächste Mal habe ich auch schon. Ich werde früher anfangen und es länger ruhen lassen und zusätzlich Smoken.
Interessieren dich weitere Rezept aus unserer Wohnmobilküche? Lass es mich wissen.
Schaut sehr lecker aus. Eigentlich war ich auch der suche nach einem Wohnwagen und bin über diesen Artikel gestoßen.
Lg Martin