Die Sache mit der guten Laune

Blumenpracht gibt es auch in Deutschland.
Strahlend blauer Himmel und Blumenpracht sind nicht immer ein Garant für gute Laune!

Ist Sonne und Reisen eigentlich ein Garant für gute Laune? Und darf ich überhaupt schlechte Laune haben, wenn die Sonne scheint und ich in Spanien vor unserem Simon liege und das Leben genießen könnte?

 

Die Antworten sind: nein und ja!

Wie ich dir an anderer Stelle schon beschrieben habe (hier und hier beispielsweise), trägt die Tatsache, dass wir ein selbstbestimmtes Leben führen in Verbindung mit der Sonne sicherlich dazu bei, dass schlechte Laune eher selten aufkommt. Aber wir nehmen uns selbst und unsere Probleme, Ängste und die Vergangenheit mit auf unsere Reise in die Sonne. Auch wenn ich versuche möglichst viel in der Gegenwart zu leben, holt mich manchmal die Vergangenheit wieder ein. Egal wo ich bin und wie das Wetter gerade ist, der Verlust eines geliebten Menschen jährt sich überall.

Eine Frau steht zögerlich mit den Füßen im Meer
Auch auf Reisen haben wir alle unser Päckchen dabei mit allem Guten und Schlechten darin.
Glücklicherweise ist keiner von uns perfekt. Was wäre das auch für ein langweiliges Leben. Und so kann es vorkommen, dass ich wieder in alte Verhaltensmuster verfalle. Mich aus einem Pflichtgefühl heraus mit Menschen beschäftige, die mir nicht gut tun. Aus einem Verantwortungsgefühl heraus meine Bedürfnisse hinten anstelle bzw. gar nicht erst erfrage, anstatt klar zu sagen, was ich will oder was auch nicht. Mich auf Grund von Selbstzweifeln ablenken lasse und nicht fokussiere. Und dann mit mehr oder (meistens) weniger Erfolg versuche die schlechte Laune zu überspielen.
Früher hätte ich das einfach als gegeben hingenommen. Wäre vielleicht früh ins Bett gegangen. Oder hätte Schokolade gegessen und/oder Wein getrunken. Vielleicht hätte ich auch in einem guten Moment versucht die gute Laune, das innere Gleichgewicht durch Yoga und Meditation wieder aufzubauen oder mit Sebastian gesprochen, was mich eigentlich wirklich bewegt.

Heute habe ich einen Spiegel. Er hat vier Pfoten, getigertes Fell und die (wie ich finde) niedlichsten Schlappohren der Welt.

Ein Hund mit Schlappohren schaut aufmerksam
Ein Hund spiegelt Dich und Deine Launen – Du musst nur hinschauen bzw. zuhören.

Und dieser Spiegel zeigt mir sehr deutlich, das meine Probleme und Launen nun auch seine sind. Denn wenn ich entspannt und glücklich bin, dann ist es Chief auch. Wenn ich angespannt und traurig bin, dann ist es Chief auch – und dann sind entspannte gemeinsame Stunden nur noch schwer möglich. Und jeder, der seinen Hund, seine Katze oder auch sein Kind einmal ohne Grund und einfach aus einer schlechten Laune heraus angepampt hat, kennt diesen erschrockenen, vorwurfsvollen Blick, der sagt „Aber ich habe doch gar nichts gemacht. Warum bist Du böse mit mir?“ Vermutlich kennen auch alle diese Menschen das schlechte Gewissen, das einen dann sofort beschleicht. Mich zumindest.

Das ist menschlich. Und weder unsere Kinder noch unsere Tiere sind uns ernsthaft böse, wenn wir ab und an mal Launen zeigen. Wir sollten diese Launen nur nicht an ihnen (oder irgendeinem anderen Menschen) auslassen! Also habe ich darauf verzichtet bis zum nächsten Morgen zu warten und habe direkt ernsthaft hinterfragt, was mit mir los ist.
Neben der leisen Trauer, dem Zurückfallen in alte Verhaltensweisen ist es momentan auch die Sehnsucht nach meiner Familie und Freunden.
Oben eine Stange und unten Hände, die diese Stange losgelassen haben
Einer meiner Lieblingssprüche: Nur wer loslässt hat beide Hände frei!

Gut das zu wissen. Denn so kann ich in Erinnerungen schwelgen und damit die Trauer verarbeiten, kann wieder intensiv Kontakt zu Familie und Freunden aufnehmen bis ich sie in persona sehe und kann achtsam darauf sein, aus den alten Verhaltensmustern auszubrechen.

Und für alle, die keinen „tierischen Spiegel“ zu Hause haben: es tut auch der bewusste, ehrliche und unverstellte Blick in einen echten Spiegel.
 Wie ist das bei Dir?
Erkennst Du immer sofort Deine eigene Stimmung?
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Über Steffi 80 Artikel
Ich bin Stefanie und reise mit meinem Mann als Digitale Nomaden um die Welt. Auf unserem Blog schreibe ich hauptsächlich über die Gedanken und Vorbereitungen auf dem Weg zum Start unserer Reise ebenso wie die Aufgaben, die sich uns unterwegs stellen.

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