Eigentlich wollte ich diesen Artikel direkt gestern online stellen, aber irgendwie ist das mit dem Internet und uns gerade so eine Sache… Deswegen sind wir jetzt in Tarifa und sitzen in der Bar des Campingplatzes Rio Jara zum Arbeiten.Aber eigentlich soll es in diesem Artikel um unsere Erlebnisse auf dem Felsen von Gibraltar gehen. Den haben wir nämlich gestern erklommen. Insgesamt sind wir 7 h unterwegs gewesen und davon sicherlich knapp 5,5 h auf dem Felsen herumgeklettert. Es ging einige Höhenmeter hoch und runter und dabei ziemlich schmerzende Steigungen bergauf und bergab. Wir haben es zwar nicht gestoppt, aber es sind sicherlich 7 km gewesen, die wir auf dem Berg und dann diesen wieder hinunter gelaufen sind.
Du merkst, dass uns das etwas beschäftigt. Wir sind ja nicht die sportlichsten Zeitgenossen und habe im Vorfeld ein bisschen überlegt, ob wir laufen oder uns mit einer geführten Tour fahren lassen. Da wir aber unbedingt Cable Car fahren wollten, haben wir uns dagegen entschieden. Die Aussicht aus dem Cable Car ist auch tatsächlich beeindruckend und die Affen, die einen direkt beim Ausstieg begrüßen ebenso.
Unser Rundweg, der laut der Dame aus dem Ticketschalter mindestens 3 h dauern sollte, hat uns nach dem Ausstieg aus dem Cable Car als erstes zu O‘ Hara’s Battery geführt. Ein kleines bisschen haben wir uns ja geärgert, weil der Weg echt fies steil nach oben geführt hat und wir erst oben erfahren haben, dass die Ausstellung dort extra Eintritt kostet und nicht in unserem Cable Car und Naturpark-Ticket enthalten ist. Ein Schelm, wer böses dabei denkt! Nach dem Aufstieg drehst du nicht wieder um, wenn du da bist. Glücklicherweise war die Ausstellung wirklich interessant und die Dame am Schalter sehr nett. Wir haben nur einen Sonder-Weihnachts-Preis bezahlt und hatten ein sagen wir mal recht interessantes aber wirklich sympathisches Gespräch.
Der nächste Stopp sind St.Michaels Caves gewesen. Die hatte Sebastian auf unsere „Gesehen-haben-müssen“-Liste gesetzt. Und er hatte absolut Recht! Die Natur beeindruckt mich des Öfteren, aber Tropfsteinhöhlen habe ich bewusst zum ersten Mal besucht und war schlicht berührt und beeindruckt. Unfassbar, was die Natur so bewerkstelligt.
Nach einer kurzen Pause sind wir dann auf die andere Seite des Berges gelaufen. Haben wir schon einmal erwähnt, dass am Schlimmsten die Steigungen sind? Rauf klettern und runter stolpern war nicht so unfassbar gesund für die Knie. Und anstrengend! Aber der Ausblick, der sich immer wieder geboten hat, hat uns entlohnt.
Bei Princess Caroline’s Battery hatten wir gehofft, dass ein Flugzeug landet, weil du von dort einen wunderbaren Blick auf das gesamte Flugfeld hast. Doch leider war unser Timing nicht wirklich passend und das nächste Flugzeug noch eine Stunde entfernt. Also haben wir die Great Siege Tunnels besucht. Die sind auch in unserem Ticket enthalten gewesen. Es ist schon spannend, wenn man sich überlegt, dass irgendwas bei über 40 km Tunnel im Felsen von Gibraltar sind. Wie ein Schweizer Käse! Und zum Teil sind diese Tunnel vor über 200 Jahren entstanden. Das macht sie umso beeindruckender.
Als letzte Attraktion wollten wir danach noch einen weiteren Teil der Tunnelwelt erkunden und in die World War II-Tunnel. Was uns allerdings niemand gesagt hat: es gibt dort ausschließlich geführte Touren und die letzte startet um 16 Uhr. Natürlich war es 16:10 Uhr, als wir dort angekommen sind. Wir konnten noch die letzte Tour hören, aber nicht mehr hinein. Sehr ärgerlich! Und wiederum ein Zeichen, dass Alleingänge nicht so gern gesehen werden auf dem Felsen von Gibraltar.
Der Eindruck ist jedenfalls bei uns entstanden. Besser du lässt dich mit einer Guided Tour fahren. Da kannst du allerdings höchstwahrscheinlich nicht eine halbe Stunde in den Tropfsteinhöhlen sitzen und beeindruckt sein.
Egal. Eigentlich hatten wir eh nicht noch Lust auf eine 3/4 h latschen. Weil wir mussten den Berg ja auch noch hinunter. Oder alternativ wieder 2 oder 3 km den Berg hinauf, um mit dem Cable Car hinunter zu fahren. Da wir noch das Moorish Castle besichtigen wollten und es auf die letzten Kilometer dann auch nicht mehr angekommen ist, sind wir also bergab gelaufen. Der Turm, der als letztes noch steht und zu besichtigen ist, ist von unten ganz sehenswert, aber für einen extra Besuch, nun ja… aber von der Turmspitze hast du wieder einen tollen Blick über Gibraltar!
Nach dem Moorish Castle standen wir vor der Entscheidung den Bus in die Innenstadt zu nehmen oder die Stufen zu laufen. Passend zu diesem „Gewaltmarsch-Tag“ haben wir uns entschieden „Ach lass uns laufen“. Welcher Fehler nach dem ganzen Hoch und Runter auf dem Berg! Die Castle Steps, wie sie heißen, sind total spannend und die Wohnungen daneben total süß. Aber es sind echt viele Stufen! Und das bergab und nach so einer Tour! Aua! War ich froh, als wir bei den Casematen in den Bus eingestiegen sind. Ein Doppeldecker und oben links die Plätze mit Beinfreiheit waren frei. Das hat uns dann mit dem Ende der Tour versöhnt.
Genau wie die Tatsache, dass wir uns nachdem wir zum Entsorgen gefahren sind, längs zur Flugbahn hingestellt haben (es ist ja gerade so gut wie gar nichts los auf dem Stellplatz und daher kein Problem!). So konnte ich sitzen und nebenbei ab und an die Flieger landen und starten sehen. Ein schöner Abschluss für unseren Besuch in Gibraltar!
Nicht so schön, dass dann doch noch mal das internet ausgefallen ist. Nun ja, dafür haben wir dann heute im Media Markt eine Backup-Backup-SIM-Karte gekauft. Mein erster spanischer Vertrag und das auch noch mit einem Verkäufer, der so viel englisch gesprochen hat, wie ich spanisch…mal sehen, was mir dann noch so geliefert wird 🙂
Und nun sitzen wir auf dem Campingplatz Rio Jara in Tarifa in der Bar mit Holger zusammen und freuen uns über funktionierendes WLAN (wenn auch nicht mehr auf unserem Stellplatz) und das Leben.
Wir wünschen euch allen jetzt schon mal schöne Weihnachtsfeiertage!
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