10 Fehler die du als Wohnmobile Neubesitzer vermeiden kannst

Wohnmobil Kuehlschrank nicht verriegelt
Wohnmobil Kuehlschrank nicht verriegelt, spuckt alles aus
Wohnmobil Kuehlschrank nicht verriegelt
Wohnmobil Kuehlschrank nicht verriegelt, spuckt alles aus

1. Den Kühlschrank nicht verriegelt

Kennst du das auch schon? Du fährst mit deinem Wohnmobil um eine steile Kurve und plötzlich spuckt dein Kühlschrank den Käse oder das Bier mit Getöse aus? Dann hast du was vergessen? Richtig, den Kühlschrank wieder zu verriegeln!

Ich glaube, das ist jedem schon mehr als einmal passiert. Weiter unten habe ich einen Tipp, wie dir das möglichst selten passiert.

2. Keine Packliste

Wenn du keine Packliste oder Checkliste hast, wirst du auf jeden Fall wichtige Dinge vergessen, wenn du mit dem Wohnmobil losfährst. Insbesondere, wenn du öfter auch mal eine Weile Pause zwischen deinen Fahrten machst.

Damit dir das nicht passiert, mach dir Checklisten für Hygiene, Klamotten, Ersatzteile, Werkzeug, Zubehör, Lebensmittel, Küchenutensilien. Damit kannst du sicher sein, dass du möglichst wenig vergisst. Auf der WoMo Toilette zu sitzen und bemerken, dass nur noch drei Blätter auf der Rolle sind, ist wenig erheiternd…

Neben einer Checkliste für mitzunehmende Dinge empfehle ich dir auch eine Liste für nicht mehr Mitzunehmendes! Es sammelt sich schnell eine Menge Kram im Wohnmobil an und was man nach einer Weile nicht benutzt hat, kann auch wieder raus. Das spart Sprit und schützt vor Überladung.

3. Kein Kleingeld dabei haben

Wohnmobilfahrer brauchen immer Kleingeld ;-). Ob Strom, Entsorgung, Duschen oder Waschmaschine, überall brauchst du Kleingeld. Wir haben uns nach den ersten Tagen Kleingeld zusammensuchen von der Bank je eine Rolle 2 Euro, 1 Euro und 50 Cent Stücke geholt. Das sind die Münzen, die du öfters benötigen wirst.

Denn nichts ist ärgerlicher, als zu bemerken, dass der Stromkasten gerade diesmal nur mit 50 Cent Stücken zu bezahlen ist und nicht wie sonst mit 1-Euro-Münzen, von denen man 20 Stück dabei hat…

Auch ein wenig Geld in Scheinen kann nicht schaden. Denn ab und zu schafft man es doch nicht mehr zum Geldautomaten und an vielen Stellplätzen kann man nur mit Bargeld bezahlen.

4. Keine Übersicht über die Ressourcen

Wasser, Strom, Gas und Platz für Abwasser sind begrenzte Ressourcen im Wohnmobil. Je früher du die Grenzen kennst und abschätzen kannst, desto besser. Abwaschen und duschen dezimieren die Wasserreserven sehr stark und füllen deinen Abwassertank schnell auf. Einmal den Wassertank füllen, Abwasser leeren und dann abwaschen und duschen und du weißt, wie viel du verbrauchst und wie schnell du nachfüllen musst.

Auch deine Batterien solltest du im Blick behalten. Solltest du einen Wechselrichter und stromhungrige Geräte einsetzen, kann der Batterie schnell mal der Saft ausgehen. Auch hier gilt mit Backupstrom ruhig einmal zu testen, wie lange du deine Geräte so betreiben kannst.

Mitten beim Kochen zu merken, dass dir das Gas ausgeht und dann beim Flaschen tauschen feststellen, dass du ja seit Wochen die zweite Flasche gegen eine volle tauschen wolltest sorgt für knurrende Mägen! Auch hier hilft eine Checkliste.

5. Nicht auf Schilder achten

Als PKW Fahrer blendet man nach Jahren des Fahrens Schilder aus, die nicht für einen gelten. Höhen- und Breitenangaben sowie Gewichtsangaben oder Umweltzonen waren mir mit meinem PKW egal, da ich sowieso nie davon betroffen war. Es war die ersten Tage mit dem Wohnmobil eine Herausforderung, diesen Filter zu deaktivieren. Gerade niedrige Brücken sind eine große Gefahr. Und das Fahren in eine Umweltzone ohne grüne Plakette kostet gleich mal 80 Euro.

Ich hatte mich aber schnell an die Schilder „gewöhnt“. Das spannende ist, du siehst als WoMo-Fahrer nun Schilder, die dir vorher nie aufgefallen sind. Wegweiser zu Wohnmobilstellplätzen, Schilder für Entsorgung und einiges mehr. Selektive Wahrnehmung ist sehr spannend. Kauf dir ein Wohnmobil und du siehst plötzlich überall Wohnmobile…

Wohnmobil-Schild
Ein Wohnmobil-Schild

6. Keine Stellplatz App benutzen

Es gibt allein in Deutschland hunderte kostenloser oder sehr preiswerter Stellplätze bis 5 Euro die Nacht. Mit einer entsprechenden App oder einem analogen Führer findest du leicht in deiner Umgebung einen Platz. Interessant sind diese Stellplätze, da du meist Strom und Ver- sowie Entsorgungsmöglichkeiten hast.

Wir haben vom Vorbesitzer einen Stellplatzführer, der auf totem Holz gedruckt ist. Den haben wir dreimal genutzt. Mittlerweile schauen wir lieber in die Stellplatz App von Promobil. Totholz muss immer wieder neu gekauft werden, die App ist quasi immer aktuell. Und es gibt super Bewertungen der einzelnen Plätze von Usern darin. Ich habe mir nach wenigen Tagen die kostenpflichtige Version für 5,99 Euro gekauft. Damit kann ich die Plätze besser filtern, zum Beispiel nach Entsorgungsmöglichkeiten. Ich kann Plätze in einer Favoritenliste speichern. Und vor allem gibt es einen direkten Navilink für jeden Platz, der sich in der Navigationssoftware meiner Wahl öffnet. Der übergibt die Koordinaten direkt an die Navigon Software auf meinem iPhone.

Hier geht es zur Promobil App für iOS in der kostenlosen und kostenpflichtigen Version.

Und hier die Android Version kostenlos und kostenpflichtig.

7. Antenne, Stützen oder Stromkabel vergessen einzuklappen

Ist uns Gott sei dank noch nicht passiert. Ich habe direkt vor der ersten Fahrt die wichtigen Dinge auf eine kleine Liste geschrieben und gut sichtbar auf gelbem Papier neben das Lenkrad gehängt. Darauf stehen folgende Punkte:

  • Antenne/Sat-Schüssel eingeklappt?
  • Stützen drin?
  • Stöpsel in den Waschbecken?
  • Gas abgedreht?
  • Strom abgeklemmt?
  • Treppe/Stufe eingefahren?
  • Kühlschrank umgestellt und verriegelt?

Das sind die Dinge, die echt teuer werden können. Wenn die gute Sat-Antenne am ersten dicken Ast zerschellt, weil du sie nicht eingeklappt hast, ist das echt ärgerlich. Die Checkliste brauchst du nach ein paar Tagen nicht mehr. Aber sie hilft dir, eine Routine zu schaffen.

8. Zu lange am Stück fahren

Ich weiß nicht, ob das auch anderen passieren kann, aber ich habe die Angewohnheit, sehr lange Strecken zu fahren. Das ist ziemlich anstrengend und ich komme völlig erledigt am Zielort an und brauche lange um mich zu regenerieren. Denn auch wenn es nach uns nach leichter fällt, ist ein Wohnmobil zu fahren sehr anstrengend.

Ich arbeite derzeit noch daran kürzere Etappen zu fahren und damit mehr vom Tag zu haben. Zwei bis drei Stunden Fahrtzeit am Tag dürften völlig ausreichen.

9. Nicht wissen, dass man fast überall übernachten darf

Mit einem PKW darf man überall im öffentlichen Straßenverkehr parken, wo es nicht durch Zeichen oder andere Regeln verboten ist. Mit einem Wohnmobil ist das nicht anders. Wenn du also nur eine Nacht zum Zwecke der Wiederherstellung der körperlichen Fahrtüchtigkeit bleibst, dann ist das erlaubt. Quelle

Wenn du jedoch deine Markise ausfährst und/ oder die Campingmöbel rausstellst, dann ist das Camping und nur auf speziell dafür ausgezeichneten Flächen erlaubt. Wir versuchen 1–2 Mal die Woche einen Campingplatz oder Wohnmobilstellplatz aufzusuchen, um zu Ent- und Versorgen und ansonsten kostengünstig nur eine Nacht zu stehen.

10. Toilette/ Abwasser zu spät entsorgt

Toilette und Grauwasser dumpen ist nicht unbedingt eine der schönsten Aufgaben. Entsprechend gern schiebe ich diese Tätigkeit vor mir her. Einmal ist es mir dann passiert, dass die Toilette eben mehr als voll war. Das ist dann noch viel weniger schön und hat mich geheilt, zu lange zu warten.

Auch beim Abwasser ist es blöd, wenn es voll ist und du dir eben die Hände waschen oder duschen willst . Daher entsorge am Besten bei jeder sich bietenden Gelegenheit, gerade wenn du nicht nur auf Campingplätzen stehst. Und wenn du öfter Abwasser entsorgst und Frischwasser nachfüllst, dann dauert es auch nicht so lange. Bis unser 160l-Tank leer bzw. wieder voll ist vergehen schon einige Minuten.

Zusatztipp für mehr Internet unterwegs

Wir haben einen T-Mobile Vertrag, der sich als sehr geschickt herausgestellt hat. Zum einen haben wir damit in vielen Teilen Deutschlands eine super LTE Abdeckung. Zum anderen haben wir da eine Hotspot Flat dabei, die uns oft unterwegs Internet beschert. Die Hotspots finden wir übrigens durch die ebenfalls kostenlose Navigon Telekom Edition, die es kostenlos zum Vertrag dazu gibt. Diese enthält die Telekom Hotspots als POI zur Navigation. Zusammen mit einer großen WLAN Antenne haben wir damit oft super Internetversorgung. Schau dir hier die Angebote mal an.

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Über Sebastian 38 Artikel
Ich bin Sebastian. Ich bin Geschäftsführer und Gesellschafter einer Online-Marketing-Agentur aus Deutschland. Seit 2015 reise ich mit meiner Frau um die Welt und verdiene mein Geld von unterwegs. Hier schreibe ich darüber, wie ich mein Unternehmen mit Mitarbeitern so strukturiere, dass ich es aus jedem Land der Welt führen kann. Reiseberichte von mir findest du hier ebenfalls.

7 Kommentare

  1. Hallo,

    aha, noch einer von uns, willkommen im Club.
    Ich fahre seit über 20 Jahren Wohnmobil und wohne jetzt seit 2013 ganzjährig darin, aber das mit dem Kühlschrank ist mir auch schon passiert.
    Ob man eine Checkliste braucht, kommt wohl darauf an, wie sortiert man ist. Ich jedenfalls würde immer den Einkaufszettel beim Einkaufen verlieren, darum mache ich keinen mehr. So ähnlich ist es mit der Checkliste.
    Höhenbeschränkungen zu übersehen kann böse Schäden verursachen. Dann hat man pllötzlich kein Dach mehr oder den Aufbau reist es gleich ganz herunter.
    Wenn du eine Cassettentoilette hast, kannst du eine zweite Cassette kaufen und die einsetzen, wenn die erste voll ist. Du solltest aber eine Plastikkiste für die Cassette haben. Die ist schon dicht und bleibt auch außerhalb des Klos dicht, aber für den Fall der Fälle. Ich bin allein in dem Auto und komme mit einer 17-Liter Cassette etwa 4-5 Tage aus. Zu zweit wird sie natürlich schneller voll sein.
    Deine Liste vor Abfahrt ist natürlich hilfreich. Ich habe inzwischen nur noch wenig Zeug, das ich ausfahren oder aufbauen muss, eben weil man das immer wieder einpacken muss. Hubstützenbesitzer legen auh gerne die Kurbel auf den Fahrersitz, damit sie die Dinger nicht vergessen.
    Fahren mit dem Wohnmobil und auch lange Strecken finde ich persönlich entspannender als mit dem PKW. Sehr angenehm ist dabei ein Tempomat.

    Gruß
    Henning

    • Hallo Henning,

      wir sind sogar noch zwei von euch 😉
      Du hast Recht, eine Checkliste hilft einem nicht, wenn man diese verliert oder einfach nicht drauf schaut. Deshalb ist unsere sehr groß und knall gelb. Das fällt einem doch immer wieder ins Auge. Und auch wenn wir oft los fahren ohne etwas zu vergessen, ist es doch manchmal so, dass einem von uns noch etwas einfällt. So nach dem Motto „Hast Du schon?“ „Ach ich dachte, das hast Du…“
      Der Tipp mit der zweiten Cassette ist hilfreich. Danke dafür.

      Momentan ist Fahren mit dem Wohnmobil noch anstrengender für uns als mit dem PKW. Trotz Tempomat. Aber vermutlich kommt das noch mit der Zeit, wenn wir unseren Simon und seine Reaktionen immer besser einschätzen können. Oder wir gelassener werden… Wir werden sehen.

      Auf jeden Fall macht uns das Leben und Arbeiten unterwegs ziemlich viel Freude.
      Grüße von Steffi

  2. Hallo,
    vielen Dank, dass ihr euch solche Mühe mit eurer Seite gemacht habt, es sind Super-Tipps dabei. Wir selbst sind grad beim Innenausbau unseres Kastenwagens und auch beim Aufbau des Blogs. In der nächsten Zeit werden wir hoffentlich voneinander hören oder lesen.

    Wir bauen selbst aus, weil die Ausbauer grösstenteils Theoretiker zu sein scheinen, die seit 20 Jahren nicht in der Lage sind, dem Kühlschrank ein Fallenschloss im Wert von drei Euro einzubauen. Alte Zöpfe…

    Ich lese weiter fleißig mit.

    Viele Grüße

    Fernwehbusfahrer

    • Hallo Matthias,

      danke für Dein Lob! Wir versuchen Artikel über die Dinge zu schreiben, die wir gerne gefunden hätten, als wir mit unserem Simon angefangen haben. Vieles findet man ja nach langem Suchen irgendwo in den Tiefen des www, aber es wäre doch viel schöner, wenn es leichter zu finden wäre. Mal ganz davon abgesehen macht uns (vor allem Sebastian) sowohl das Schrauben an unserem Wohnmobil als auch das Schreiben über die Dinge und Dokumentieren der Arbeitsschritte eine Menge Spaß.

      Wir wünschen euch ganz viel Erfolg mit Kastenwagen und Blog!
      Steffi

  3. Das sind wirklich tolle Tipps! Da wir regelmäßig und am liebsten mit dem Wohnmobil in den Urlaub fahren, überlegen wir uns ein eigenes anzuschaffen. Viele Grüße Yvonne

  4. Danke für Eure Berichte und Tipps. Seit Mai diesen Jahres gehöre ich auch zu denen, die mobil arbeiten können. Obwohl seit 1980 immer in der Freizeit mit Campingbus/Wohnwagen/Wohnmobil unterwegs bin ich jetzt total begeistert von der Möglichkeit, viel mehr auf Achse sein zu können. Dafür haben wir in diesem Jahr sogar ein neues Wohnmobil gekauft – mit großer Hecksitzgruppe zum Leben und kleiner Frontsitzgruppe zum Arbeiten. Einfach genial.
    Das mit der Telekom kann ich bestätigen. Habe mir einen Router installiert und jetzt super WLAN im Womo.
    Habt ihr Erfahrung mit der Nutzung im europäischen Ausland? Sollte man sich besser eine lokale SIM besorgen?
    Grüße, Fritz

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