Wie du weißt, sind wir auf den Hund gekommen. Und wie ich in meinem letzten Artikel beschrieben habe, wirbelt der unser Leben gerade gehörig durcheinander. Aber wir lernen durch ihn auch viel über uns selber.
Natürlich lernen wir vor allem ganz viel über Hundeverhalten und Hundeerziehung. Denn Sebastian hat sich vorgenommen, dass unser Cheif irgendwann genauso gut erzogen sein soll wie Anibal (der eigentlich Brightbalou vom Bach des Wittelo heißt, aber wer kann sich das schon merken?), den wir vor einiger Zeit in Rincon getroffen haben. Und um einen Hund richtig gut erziehen zu können, ist es enorm hilfreich sein Verhalten zu verstehen. Heute morgen haben wir beispielsweise gelernt, dass das Wuffen, das ein Hund vor einem Warnungs-Bellen von sich gibt, bedeutet „Achtung, da könnte etwas Bedrohliches sein“. Wenn der Rudelführer (in dem Fall also wir) darauf mit „Ich habe es mir angesehen, da ist keine Gefahr“ reagiert, kommt es gar nicht erst zum Bellen. Da ein Hund unsere Worte nur bedingt versteht, bekommt die non-verbale Kommunikation eine große Bedeutung. Wenn unser Chief also abends oder morgens wufft (das passiert glücklicherweise nicht oft, da er eine Schlafmütze und ein Langschläfer ist), dann drehen wir uns demonstrativ in die Richtung, in die er schaut, lauschen und schnüffeln kurz und sagen ihm dann „Alles ist gut. Leg Dich wieder hin.“ Es ist sicherlich ein Bild für die Götter! Und wir müssen uns auch Mühe geben ernst zu bleiben, aber es funktioniert. Er ist beruhigt – weil er ja auch nicht weiß, dass wir nahezu nichts von dem, was er so riecht und hört wahrnehmen. Spannend wie so ein Hund funktioniert 😉
Das andere, was wir gerade von ihm lernen, ist pure Lebensfreude! Gerade heute, wo wir mit ihm zum ersten Mal am Strand gewesen sind oder vorgestern, wo er im Fluss herumplanschen durfte, stelle ich immer wieder fest, dass ich wirklich Lust bekomme, es ihm gleich zu tun. Ok, ins Fluss- oder Salzwasser beissen muss ich nun nicht unbedingt. Aber einfach mal aus reiner Lebensfreude heraus laufen, aus voller Kehle lachen, … einfach das Leben und den Moment mit aller Kraft genießen. Das machen wir viel zu selten!
Und dann ist da noch die Sache mit der Geduld, die wir lernen… Geduld mit ihm, weil er ist ein junger, pubertierender Rüde und hat ganz oft viel wichtigere Dinge in der Nase und damit im Kopf als uns zuzuhören. Geduld mit uns selber, weil es ist noch kein Herrchen (und Frauchen) vom Himmel gefallen und sich Gedanken über alles Mögliche zu machen ist normal. Und noch mehr Geduld mit uns, weil wir viel weniger von alle den anderen Dingen in unserem Leben schaffen. (Aber Arbeit wird ja auch wirklich überbewertet!)
Es ist wirklich spannend, dieses Leben. Und ich würde den schönen Spruch
Jeder Mensch bringt Dich weiter!
gerne noch erweitern auf
Jedes Lebewesen bringt Dich weiter!
Ich bin gespannt, was wir noch so lernen werden von unserem Leben mit tierischer Begleitung.
Was hast Du so gelernt in der letzten Woche?
Wir freuen uns wie immer über jeden Kommentar!
Das ist ja ein lustiges Huendchen.Werde Ihn dann wohl am WE in Rincon kennenlernen.
Gruss Holger
Ja, nennen wir ihn „Hündchen“ 😀 Aber lustig ist er, das stimmt. Und morgen sicherlich auch schon wieder etwas ruhiger und aufgeschlossener für neue Bekanntschaften 🙂
Schön, dass wir wieder zusammen in Rincon gelandet sind!
Liebe Grüße von „hinterm Zaun“. Steffi