Wir sind mit unserem Wohnmobil für die nächsten Monate dauerhaft unterwegs. Simon (so heißt unser WoMo 😉 Warum, das kannst du hier nachlesen: Wie wir aus Versehen ein Wohnmobil gekauft haben) ist also nicht nur Wohnung sondern auch Büro für uns. Wir haben ein paar Verbraucher, die täglich Strom brauchen:
- Laptops
- Tablet
- Smartphones
- Mifi Router
- Raspberry Pi Mini Computer
- E-Book Reader
- Lautsprecher und Radio
- Pumpe
- evtl. der Kühlschrank
Diese Geräte brauchen teilweise mehrfach täglich ihre Dosis Strom und wir die Geräte zum Arbeiten. Da wir außerdem nicht jeden Tag auf einem Campingplatz stehen können und wollen, brauchen wir eine Stromquelle, die unabhängig ist. Einen Stromerzeuger, also ein tuckerndes Aggregat kommt nicht in Frage. Es stinkt und macht Lärm. Wenn es bezahlbar bleiben soll, ist die beste Möglichkeit eine Solaranlage auf dem Dach des Wohnmobils.
12 Volt oder 220 Volt?
Eine wichtige Frage, wenn es um Strom und Wohnmobil geht. Viele technische Geräte, die wir in unserem Alltag nutzen, funktionierten mit 220 Volt. Oft besitzen diese jedoch ein Netzteil, welches die elektrische Spannung von 220 auf 24, 12 oder noch weniger Volt heruntertransformiert. Um 220 Volt Geräte im Wohnmobil zu betreiben, benötigst du einen Wechselrichter. Schließt du jetzt ein 220 Volt Gerät mit Netzteil an, dann wird die Spannung von 12 Volt durch den Wechselrichter auf 220 Volt transformiert und vom Netzteil zurück auf 12 Volt. Du merkst selber, dass ist Unsinn und dabei geht Energie verloren und wird in Wärme umgewandelt.
Auch belasten Wechselrichter durch die hohe Stromaufnahme die Akkus. Ebenso Fön, Minibackofen und Kaffeemaschinen. Daher rate ich dir dazu, komplett auf 220 Volt Geräte zu verzichten und auf 12 Volt Geräte zu setzen. Für fast jedes Gerät gibt es auch 12 Volt Versionen.
Solaranlange selber montieren
Aus Budgetgründen haben wir uns entschieden, die Solaranlage selber zu planen und zu montieren. Auch wenn ich nicht der Superhandwerker bin, sollte das kein Problem für mich sein. Alles, was ich gelernt habe, stelle ich dir in diesem Artikel kostenlos zur Verfügung. Wenn du diesen Artikel liest, sparst du dir viel Recherche Aufwand 🙂 I
ch stelle hier Grundlagen, Überlegungen, Planung, Einkauf sowie Umsetzung online. Damit kannst auch du dir deine Solaranlage auf dein Wohnmobil bauen.
Solargrundlagen
Ich fange jetzt hier nicht an, über Sonne, Sand und Photonen zu schreiben. Wenn du solche Grundlagen suchst, dann lies dich hier ein: http://www.solarstromerzeugung.de/grundlagen/
Mir geht es eher um die Grundlagen die man für den Kauf einer Solaranlage für das Wohnmobil benötigt.
Der Strom in deinem Wohnmobil kommt aus zwei oder mehr Batterien. Die eine ist die Starterbatterie. Diese befindet sich normalerweise im Motorraum. Sie ist dafür da, den Motor zu starten, und Licht, Blinker etc. mit Strom zu versorgen. Die andere Batterie (können auch 2 oder mehr sein), ist die Verbraucherbatterie. Diese speist die Beleuchtung, Pumpen, Kühlschrank usw. Beide Batterien werden beim Fahren über die Lichtmaschine geladen. Steht dein Wohnmobil, werden die Batterien natürlich nicht geladen. Die Solaranlage soll diesen Zustand ändern und die Batterien auch im Stand laden. Einen ausführlichen Artikel zu Batterien im Wohnmobil findest du hier.
Die Solaranlage besteh aus den Solarmodulen (Solarzellen) und einem Laderegler. Der Laderegler prüft quasi ob die Batterie voll ist und wenn nicht, wird sie über den Strom, der von den Solarzellen kommt, geladen. Ist die Batterie voll, kappt der Regler den Strom. Entnimmt ein Verbraucher Strom, wird wieder geladen, bis die Batterie voll ist.
Solar auf dem Wohnmobildach
Die Solarmodule werden auf das Dach geklebt, dort scheint am meisten Sonne ;-). Dafür gibt es speziellen Kleber und Halterungen. Wichtig ist auch, dass die Module unterlüftet werden. Klebt man sie direkt auf das Dach, werden sie zu heiß und bringen nicht mehr so viel Leistung. 2 Zentimeter Abstand sollten es schon sein.
Ich wollte die Module direkt auf den Alkoven kleben. Die Idee dahinter war, dass die Solarmodule die Sonne absorbieren. Dadurch kommt nicht mehr so viel Hitze durch und der Alkoven ist bei Sonne angenehmer temperiert. Da er aber nach vorn geneigt ist und damit keine gerade Fläche vorhanden ist, klappte das nicht.
Solarmodule haben den besten Wirkungsgrad, also die beste Stromausbeute, wenn die Sonne in einem Winkel von 90 Grad auf sie scheint. Da sich die Sonne über den Tag verteilt bewegt und auch je nach Jahreszeit unterschiedliche Winkel hat, müsste man die Solarmodule immer der Sonne nachführen. Sie müssten dreh- und neigbar angebracht sein. Idealerweise sollten sie sich auch automatisch der Sonne nachbewegen. Mit so einem System lässt sich zwar das Doppelte an Strom erzeugen, gleichzeitig ist so etwas jedoch teuer und lohnt sich für so eine kleine Anlage auf dem Dach oft nicht.
Die meist verwendete Lösung sind Aufstellhalterungen, über die man die Module auf dem Dach manuell hochklappen kann, so dass sie besser zur Sonne ausgerichtet stehen. Nachteil dabei: Du musst jedes Mal aufs Dach klettern. Und die Halterungen sind teuer.
Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, lieber ein Modul mehr aus Dach zu packen. Das ist preiswerter und ich habe keinen Bock jeden Tag die Module aufzuklappen und einzuklappen.
Da ich mehrere Module verbauen werde, ist es wichtig, diese parallel zu schalten, Also Pluspol mit Pluspol und Minuspol mit Minuspol verbinden. Denn ich möchte ja die Spannung eines Moduls behalten und nur mehr Strom gewinnen.
Polychristallin oder Monokristallin
Wenn du dich schon mit dem Thema beschäftigt hast, wirst du diese beiden Begriffe sicher schon gehört haben. Ich mache meine Erklärung dazu kurz:
Monochristalline Module haben oft einen besseren Wirkungsgrad als die polychristallinen. Sie sind jedoch auch in der Herstellung teurer, da mehr Silizium verwendet wird. Weiterer Vorteil der Mono-Zellen ist, dass sie unempfindlicher gegen Teilabschattung sind. Wirft also ein Ast etwas Schatten auf einen Teil der Solarzelle, bringt eine monochristalline etwas mehr Strom.
Bei den kleinen Flächen auf einem Wohnmobil dürften die Unterschiede jedoch eher gering ausfallen. Daher würde ich sagen, es ist egal, welche Module du kaufst.
Wie muss ich die Solaranlage dimensionieren?
Drei Dinge müssen sinnvoll dimensioniert sein bei deiner neuen Solaranlage:
- die Solarmodule
- der Solarregler
- die Batterie(n)
Um herauszufinden, wie du deine Anlage dimensionieren musst, solltest du dir als erstes Gedanken machen, welche Verbraucher du im Wohnmobil hast. Dann wie viel Spannung (Volt) diese benötigen und wie viel Watt sie verbrauchen und wie lange jeder am Tag läuft. Daraus ergibt sich die benötigte Leistung, Energie sowie die elektrische Ladung. Addierst du die einzelnen Ladungen der Geräte erhältst du die Menge an Ladung, die du je Tag benötigst. Daraus lässt sich ermitteln, welche Akkus du brauchst und wie groß deine Solarpanels sein sollten.
Berechnung der Batterie Größe
Ich habe mir zuerst eine Tabelle angelegt mit allen Verbrauchern:
Gerät | Watt | Ampere | h / Tag | Tag (Wh) | Tag (Ah) |
---|---|---|---|---|---|
Macbook Ladegerät | 60 | 5 | 6 | 360 | 30 |
Smartphone Ladegerät | 20 | 1,6 | 4 | 80 | 6,4 |
Wasserpumpe | 60 | 5 | 0,25 | 15 | 1,25 |
Kamera Akkus | 6 | 0,5 | 0,25 | 1,5 | 0,125 |
Radio | 12 | 1 | 2 | 24 | 2 |
Innenbeleuchtung | 6 | 1,25 | 4 | 24 | 5 |
Ruhestrom USB Lader | 0,4 | 0,03 | 24 | 9,6 | 0,72 |
Raspberry inkl. WLAN | 4 | 0,4 | 24 | 96 | 9,6 |
Summe | 514,1 | 55,095 |
Wir haben einen Verbrauch von rund 55 Ah jeden Tag. Dieser Wert ist sehr komfortabel gerechnet. Die beiden Laptops habe ich zum Beispiel in meiner Rechnung zweimal am Tag geladen. Bei der Beleuchtung sparen wir auch Strom durch den Einsatz von LEDs statt normalen Halogenlampen.
Um jetzt final die benötigte Speicherkapazität der Batterie zu testen muss ich noch wissen, wie viele Tage ich autonom stehen möchte. Oder anders gesagt wie viele Tage schlechtes Wetter (bei dem der Akku nicht geladen wird) will ich kalkulieren? Da wir flexibel unterwegs sind, reichen mir 3 Tage. Bis dahin sind wir entweder ins bessere Wetter gefahren oder notfalls auf einem Platz mit Stromversorgung.
Ich benötige also 3 x 55 Ah = 165 Ah. In unserem Wohnmobil sind 2 Stück 85 Ah Starterbatterien verbaut. Diese sind alles andere als optimal für den Zweck. Diese Batterien sind dafür da, auf kurze Zeit sehr hohe Ströme zur Verfügung zu stellen und dann fast keinen Strom mehr. Bei Verbrauchsbatterien benötigen wir im Mobil aber eher langfristig wenig Strom. Auch sollten solche Batterien nicht mehr als 20% entladen werden, da sie sonst ziemlich schnell kaputt gehen. Also bleiben uns 26 Ah wenn wir sie nicht beschädigen wollen. Das reicht nicht einmal für einen Tag. Wir müssen also auch neue Batterien kaufen. Wichtig ist hier, auf die Entladetiefe zu schauen. Den meisten zyklenfesten Batterien kann man 50-70% entnehmen. Mehr dazu im Batterie-Artikel.
Update:
Mittlerweile haben wir zwei zyklenfeste Nassbatterien mit je 120 Wh als Aufbaubatterien eingebaut. Damit stehen wir nun komfortabel viele Tage frei.
Die Solarmodule
Solarmodule haben verschiedene Kenngrößen, die du wissen solltest, um eine Entscheidung zu treffen:
- Zunächst wäre da die maximale Leistung Pmax in Watt. Diese Zahl findest du an jedem Solarpanel. Ich habe mir 100 Watt Panels gekauft.
- Als nächstes die Spannung in Volt. Das sind bei meinen Panels 18 Volt.
- Außerdem der maximale Strom in Ampere, bei mir 5,9.
Diese drei Kennzahlen benötigst du für den Kauf und den Vergleich.
Die Panels sollten genügend Strom an einem Tag liefern, um deine Batterien wieder komplett zu laden. Ich brauche ca. 55 Ah am Tag und möchte 3 Tage damit auskommen. Also muss meine Anlage 165 Ah am Tag liefern. Es reicht auch weniger, da immer etwas Energie von Dach kommt, auch wenn es bewölkt ist.
Ich habe daher für den Start 2 Stück 100WP Solarmodule gekauft und kann mir bei Bedarf noch ein drittes auf das Dach bauen. Wenn du nicht so viel Platz hast, dann kaufe ein oder zwei mit mehr Leistung. Weiter unten empfehle ich dir verschiedene Module.
Der Laderegler
Das dritte Teil in einer Solaranlage im Wohnmobil, die man auch Inselanlagen nennt, ist der Laderegler. Dieser nimmt den Strom von den Solarmodulen auf und leitet ihn, zur Batterie passend, in selbige. Er ist also dafür da, deine Batterien ordentlich zu laden. Du musst also darauf achten, dass dein Laderegler zur Batterie passt oder zumindest einen Modus zum Laden anbietet. Die meisten aktuellen Regler kommen mit Nass- sowie Gel- und AGM-Batterien klar.
Wichtig für den Regler ist die maximale Leistung und vor allem der maximale Strom. Ich habe oben geschrieben, dass meine Panels 5,9 A maximal liefern. Da ich zwei Stück habe und Reserve für ein drittes haben möchte, brauche ich also einen Regler, der mindestens 18 A schafft und 300 Pmax.
Kaufempfehlung Solaranlage Wohnmobil
Ich habe mir alle Teile zusammengesucht und bei Amazon bestellt. Ich mag den Service von Amazon, deshalb bestelle ich dort fast alle meine Dinge, die ich so brauche. Folgende Liste habe ich eingekauft:
Bauteil | Preis | Link |
---|---|---|
2 x Solarmodul je 100 Watt | 2 x 102 Euro | Amazon |
Laderegler Stecca 2020 | 100 Euro | Amazon |
2 x Spoilerset Befestigung | 86 Euro | Amazon |
1 x Klebeset | 50 Euro | Amazon |
1x Dachdurchführung | 16 Euro | Amazon |
2 C4 Y-Verteiler | 9 Euro | Amazon |
1 Anschlusskabel 6mm ø Länge 5 m | 22 Euro | Amazon |
1 Batteriekabel 2m | 17 Euro | Amazon |
Summe | 504 Euro |
Warum ich mich genau für diese Komponenten entschieden habe, erkläre ich euch:
- Bei den Solarmodulen habe ich mich für einen Lieferanten entschieden, der bei Amazon gut bewertet ist.
- 100 Watt habe ich gekauft, weil ich es berechnet hatte.
- Beim Laderegler habe ich mich für ein Markenprodukt und gegen ein preiswertes Produkt von ebay entschieden. Ich wollte zum einen Garantie haben und zum anderen ein Display um zu sehen, wie viel Strom ich produziere und außerdem eine Reserve für den Anschluss eines weiteren Solarmoduls haben.
- Die beiden Spoilersets habe ich gekauft, weil mir einfache Winkel aus Aluminium einfach zu unsicher waren. Ich möchte nicht, dass mir die Panels bei 100 km/h einfach vom Dach gefegt werden und nachfolgende Fahrer auch noch verletzt werden.
- Die Anschlusskabel habe ich ganz bewusst mit 6mm Durchmesser gekauft. Sind die Kabel zu dünn, dann entsteht mehr Leistungsverlust in Form von Wärme. Zum einen möchte ich die Verluste vermeiden und zum anderen einen potentiellen Kabelbrand.
Montage der Solaranlage auf das Wohnmobil
Für die Montage solltest du dir ein Wochenende Zeit nehmen. Ich habe zwei Tage dafür benötigt. Jeweils von Mittag bis ca. 19 Uhr habe ich gewerkelt. Zuerst habe ich die Spoiler an die Panele gebaut, dann die Solarpanele aufs Dach montiert und danach alles angeschlossen. Ich erkläre es hier im Detail:
Dach vorreinigen
Als erstes habe ich ein Solarpanel und zwei Spoiler einzeln aufs Dach getragen und probiert, wie sie am besten liegen. Wichtig ist, dass kein Schatten vom Dachaufbau darauf fällt. Ich habe dann mit einem Stift die Umrisse angezeichnet. Damit ich weiß, wo ich reinigen und schleifen muss.
Die erste Reinigung habe ich einfach mit Seifenwasser und Schwamm erledigt. Danach mit einem Tuch trocken gewischt. In diesem Schritt geht es einfach darum, den groben Schmutz zu entfernen.
Solarspoiler vorbereiten
Im nächsten Schritt habe ich die Spoiler vorbereitet. Diese sind auf einer Seite schon vorgebohrt. Ich musste als erstes die Löcher durchbohren. Dazu habe ich einen 3,5er Bohrer genutzt.
Danach habe ich den ersten Spoiler auf eine Ablage gelegt und das Solarmodul eingelegt. Denn als nächstes musste ich die Löcher in den Rahmen des Moduls bohren. Damit die Schrauben gut reingehen, ist vorbohren wichtig. Ich habe denn mit dem gleichen Bohrer kurz durch den Spoiler den Ramen angebohrt, um eine Markierung zu erhalten. Danach den Spoiler weggenommen und den Rahmen durchgebohrt.
Danach habe ich noch die Spoiler mit den Solarmodulen mit den mitgelieferten Schrauben verschraubt. Die Abstandhalter müssen in den Spoiler hinein.
Als nächstes ging es auf dem Dach weiter. In der angezeichneten Fläche für die Spoiler habe ich mit dem mitgelieferten Schleifvließ die Fläche angeraut. Dabei geht es nicht darum, die Farbe komplett zu entfernen sondern die Oberfläche rau zu machen. Ganz schöne Arbeit bei 30 Grad und Sonnenschein auf dem Dach…
Nach dem Aufrauen habe ich die Ränder bündig mit Kreppband abgeklebt. Damit ist es nach dem Kleben einfacher, den überschüssigen Kleber zu entfernen.
Aufkleben der Solarmodule auf das Wohnmobildach
Als nächstes habe ich die Klebeflächen mit Spiritus vorgereinigt. Danch mit dem mitgelieferten Aktivator/ Reiniger zunächst gereinigt. Dazu habe ich einen weichen und nicht fusselnden Lappen benutzt. Danach muss das Ganze mindestens 10 Minuten ablüften. Als nächstes habe ich den Primer aufgetragen. Auch mit einem weichen, fusselfreien Tuch. Einfach dünn auftragen auf die Klebestelle. Parallel habe ich den Aktivator und den Primer auch auf die Solarspoiler aufgetragen. Der Primer muss mindestens 30 Minuten ablüften.
Nach der Wartenzeit habe ich das erste Modul verklebt. Dazu habe ich es auf dem Dach umgedreht und den Kleber, Sikaflex 252 in Raupen aufgetragen.
Danach das Modul umdrehen und vorsichtig und passgenau auf die mit Kreppband markierten Bereich aufkleben.
Nach dem Aufkleben musst du das Solarmodul leicht andrücken. Der Kleber sollte zwischen 2 und 3 mm dick zwischen Dach und Spoiler sein. Danach habe ich das zweite Modul verklebt.
Aufkleben eines Kabelkanals
Beide Module werden bei mir parallel geschaltet. Damit addiert sich die Stromstärke und die Spannung bleibt bei 12 V. Im Keller hatte ich noch ein wenig Kabelkanal, der 5 cm breit war. In diesen habe ich die C4 Y-Adapter montiert und darin beide Module verschaltet.
Dachdurchführung auf dem Wohnmobil montieren
Als nächstes habe ich die Dachdurchführung auf dem Dach montiert. Die Stelle dafür habe ich in der Nähe der Module und der ehemaligen Sat-Antenne gewählt. Dadurch kommen die Kabel im großen Schrank heraus und ich kann super verkabeln. Als erstes habe ich die Durchführung aufgelegt. Danach angezeichnet und und aufgeraut. Als nächstes habe ich mit einem Lochbohrer 23 mm ein Loch in das Dach gebohrt.
Danach habe ich in das Loch ein kleines Stück Lehrrohr mit Dekasil eingeklebt. Das Rohr steht oben ein wenig über. Falls doch mal irgendwie ein wenig Wasser in die Dachdurchführung eindringt, dann läuft es nicht direkt nach innen.
Danach habe ich den Rand mit Kreppband abgeklebt, die Oberfläche und die Dachdurchführung gereinigt und geprimert (wie schon beim Solarmodul beschrieben).
Als nächstes habe ich die Kabel durchegzogen und auf die richtige Länge geschoben. Nach der Wartezeit habe ich dann das Sikaflex aufgetragen und die Durchführung aufgeklebt.
Danach habe ich die beiden Durchlässe von außen noch mit Dekasil Dichtmittel abgedichtet. Da die beiden Kabel dünner waren als die Gummidichtungen. Ich habe keinen Sikaflex Kleber genommen, weil ich an das Kabel vielleicht nochmal ran kommen muss.
Montage und Anschluss aller Komponenten der Solaranlage
Bevor ich im nächsten Schritt alles verkabelt habe, habe ich die Solarmodule mit Pappe abgedeckt. Sobald Licht auf sie fällt, produzieren sie Strom. Da ich keinen gewischt bekommen und auch nichts brutzeln wollte, ist das Abdecken sehr sinnvoll!
Als nächstes habe ich einen Platz für den Solarregler gesucht. Ich habe extra einen mit Display gekauft, um immer zu sehen, wie viel Strom wir so produzieren. Spielerei, aber für uns schön und ein wenig wichtig 😉 Er musste also außerhalb des Schrankes und möglichst nahe bei der Batterie befestigt werden. Ich habe einen Platz in der Nähe der Sitzbank gefunden. Danach den Regler mit vier Schrauben angebracht.
Als nächstes habe ich den Regler mit der Batterie verbunden. Als erstes habe ich beide Kabel an den Regler angeklemmt. Als nächstes das rote an den Pluspol der Batterie und danach das schwarze an den Minuspol. Diese Reihenfolge ist wichtig. Da Minus in Autos und auch Wohnmobilen normalerweise auch am Rahmen anliegt. So vermeidest du Kurzschlüsse beim Anklemmen.
Als nächstes habe ich die Plusleitung der Solarmodule an den Regler angeschlossen und danach die Minusleitung. Damit es schöner aussieht habe ich die Kabel noch in Kabelkanäle gepackt, die ich da hatte.
Danach habe ich die Pappen abgenommen und schon haben wir Strom produziert und die Batterien geladen. Ein wirklich tolles Gefühl.
Und so sieht das Dach nun aus:
Für die komplette Montage habe ich ca. 14 Stunden benötigt. Mit diesem Text kannst du das auch komplett selber machen. Wenn du Fragen hast, dann frage mich gerne hier in einem Kommentar.
Moin, sehr schön geschriebener und hilfreicher Bericht. Danke dafür!
Borni
PS: Gefunden, weil auf FB der Bereicht verlinkt wurde 🙂
Danke schön! Das freut uns sehr, wenn unser Bericht hilfreich ist. So ist es auch gedacht 🙂
Und wir freuen uns über jedes Teilen!
super no nonsense blog, danke und weiter aĺles gute
bin am anfang meiner semi nomaden existenz, schaun wir mal…
Danke und viel Erfolg
Hallo Sebastian,vielen Dank für den tollen Bericht. Da hab ich nach vielen suchen und vergleichen, mir eine Anlage bestellt. Eine Frage: Das Verbindungskabel vom Regler zur Baterie hast du ohne Sicherung verbaut. In verschiedenen Foren, wird eine Absicherung empfohlen. Was meinst du dazu?
Hallo Dirk,
sehr gern, ich freu mich immer, wenn ich helfen kann.
Ich habe die Leitung zwischen Regler und Batterie direkt nach der Batterie auch abgesichert. Steht seit langem auf meiner ToDo Liste, dass noch zu ergänzen, die Sicherung war nur zum Einbauzeitpunkt noch nicht da. Ich habe mit 30 A abgesichert. Grundlegend sichere ich jede meiner „Basteleien“ im Wohnmobil entsprechend ab, so brennt mir das Wohnmobil nicht gleich ab, wenn es irgendwo mal ein elektrisches Problem gibt.
Hallo Sebastian,
Eine tolle Beschreibung.
In der Berechnung deines Stromverbrauches hat sich wohl ein Rechenfehler eingeschlichen: Macbook und Rasperi ergeben schon 30+24 Ah = 54 Ah, gesamt wäre das ein Stromverbrauch von ca. 70 Ah. (nicht 45,xx)
lg
Herbert
Hallo Herbert,
danke für den Hinweis und das Lob. In der Tabelle hatten sich 2 Fehler eingeschlichen. Der Raspberry braucht weniger als ich aufgeschrieben hatte. Habe das mittlerweile noch einige Male verifiziert. Habe die Werte angepasst und die Tabelle auch aktualisiert.
Wir haben mittlerweile ja auch den Praxistest in Spanien gemacht und können unbegrenzt bei Sonne frei stehen. Wenn es allerdings längere Zeit bewölkt ist und gar regnet, so geschehen in Portugal, dann wird es nach ein paar Tagen knapp. Weil dann auch mehr Strom verbraucht wird, durch Heizung, mehr Laptop, Fernseher etc. Deshalb werde ich mir noch das dritte Modul, für das ich meine Anlage ja vorbereitet hatte, drauf bauen.
Hallo Steffi, hallo Sebastian,
ich lese mit sehr viel Vergnügen Eure Blog`s und ich bin eigentlich eher zufällig auf Eure Seite gestossen bei der Suche nach Infos zu Solar-versorgung und Womo. Ich glaube Ihr habt gute Entscheidungen getroffen in vielerlei Hinsicht. Der Faktor Zeit wird von sehr vielen Leuten als Wert an sich kaum wahrgenommen,was sehr schade ist.
Mich interessiert im Moment die Frage, wie die Solaranlage sich bewährt hat.War sie richtig dimensioniert ?? gab es Probleme und wenn ja welche.
Ich werde mir demnächst auch Solar auf das Dach meines Womo´s installieren lassen,bin leider
nicht mutig genug da selber ranzugehen ,wenn auch Eure /Deine Anleitung sehr ausführlich war.
Würde mich über eine kurzfristige Antwort freuen und verbleibe vorerst mit lieben Grüssen aus dem z.Z. etwas ekligen Hannover. Peter K aus H
Hallo Peter,
vielen Dank für das Lob! Wir freuen uns sehr, wenn unser Blog nicht nur informiert sondern auch unterhält 🙂
Wir haben unsere Solaranlage gefühlt weniger genutzt als ursprünglich gedacht, weil wir gerade wenn wir lange auf dem selben Platz stehen dann doch Landstrom nutzen. Aber wenn wir sie nutzen, dann sind wir sehr zufrieden. Und selbst bei bewölktem Wetter liefert sie noch ausreichend Strom. Sebastian plant zwar noch ein zusätzliches Panel, um auch bei Regen längere Zeit autark zu sein, aber grundsätzlich funktioniert es super. Er kann aber sicherlich noch genauere Informationen geben, wenn Du die brauchst.
Liebe Grüße aus dem momentan auch nicht ganz so warmen Andalusien.
Steffi
Hi Steffi & Sebastian,
super geschrieben! Danke für Eure ausführlichen Infos.
Ich bin noch unwissend, wie die Solar-Laderegelung im Zusammenhang mit der normalen Laderegelung über 220V Netzeinspeisung oder dem Laden per Lichtmaschine des Fahrzeugs geht.
Schaltet Ihr den Solarregeler immer nur dann zu, wenn keine andere Ladung erfolgt?
Oder schaltet sich der Solarregler automatisch zu, wenn keine andere Stromversorgung besteht?
Cheers
thomas
Hallo Thomas,
danke für dein Lob 🙂
Die Solaranlage ist einfach auf die Batterie geklemmt. Alle drei „Ladeeinrichtungen“, also LiMa, Landstrom-Ladegerät und Solarregler laden die Batterie ja anhand der Spannung. Es ist also kein Problem, wenn parallel von mehreren Richtungen geladen wird.
VG,
Sebastian
hallo,
ich habe fur die nacht ein zauerstofapparaat notig, kan ich diese auch auf 12 volt umschalten, sind da auch adapter zu kriegen ?
Ohne mehr Details kann ich dazu leider nichts sagen. Ich würde mal beim Hersteller/ Verkäufer als erstes nachfragen.
Mein Cousin hat sich ein Wohnmobil gekauft und möchte im Sommer eine Tour am Mittelmeer machen. Danke für die Anleitung, wie man eine Solaranlage auf dem Wohnmobildach verbaut. Ich wusste gar nicht, dass die Module mit einem Abstand von 2 cm unterlüftet sein müssen.
Vielen Dank für all diese Tipps, wie ich auch ohne Installateur eine Solaranlage auf mein Wohnmobil bekomme. Ich bin handwerklich jetzt auch nicht so begabt, deshalb mal gucken, ob das so klappt. Aber nicht nur die Montageanleitung sondern vor allem auch die Berechnungen zur Batteriegröße haben mir sehr geholfen. Dir weiterhin viel Erfolg!